Insolvenzmonitor – Q2 2025

Die Insolvenzen bleiben Q2 2025 auf einem hohen Niveau. Der Wachstumstrend verlangsamt sich allerdings im Vergleich

Insolvenzzahlen im Q2 2025 weiter auf hohem Niveau

Die Zahl der Insolvenzeröffnungen bleibt auch im zweiten Quartal 2025 auf einem hohen Niveau. Betroffen sind sowohl Unternehmen als auch Verbraucher.

Im Q2 2025 wurden 4.901 Unternehmensinsolvenzen registriert. Das entspricht einem Anstieg von 6,4 % gegenüber dem Vorquartal (Q1 2025: 4.607 Fälle) und sogar 29,5 % im Vergleich zum Q2 2024 (3.783 Fälle).

Auch im Bereich der Verbraucherinsolvenzen setzt sich der Aufwärtstrend fort: 22.523 Privatpersonen meldeten Insolvenz an – ein Zuwachs von 3,0 % gegenüber dem Vorquartal und 18,3 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Im Segment der Selbständigen – das sind nach unserer Definition Privatpersonen die ein Regelinsolvenzverfahren durchlaufen – gab es im Q2 2025 insgesamt 6.527 Verfahrenseröffnungen. Das sind 10,8 % mehr als im Q2 2024, jedoch 1,1 % weniger als im Q1 2025.

Insgesamt deutet sich an, dass sich das starke Wachstum der Insolvenzzahlen aus dem Vorjahr verlangsamt. Der Trend zeigt weiterhin leicht nach oben, aber mit abnehmender Dynamik.

 

Regionale Verteilung

Die meisten Unternehmensinsolvenzen entfielen in allen betrachteten Quartalen auf Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Die regionalen Unterschiede blieben im Zeitverlauf relativ konstant.

Betrachtet man dagegen auch die Verbraucherinsolvenzen, so liegt Niedersachsen auf Platz 2. 

Abweisungen mangels Masse nehmen zu

Besonders auffällig ist die Entwicklung bei den Abweisungen mangels Masse. Während dieser Anteil im Jahr 2024 konstant um die 9,0 % der Verfahren lag, ist er in Q1 und Q2 2025 auf 9,7 % gestiegen. Das bedeutet: Immer mehr Schuldner verfügen nicht einmal mehr über die Mittel, ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Dieser Wert stellt ein potenziell wichtiges Frühwarnsignal für eine strukturelle Überlastung in Teilen der Wirtschaft dar – ohne an dieser Stelle tiefer in die Ursachenanalyse einzusteigen.

 

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